BermAgenda Nachlese

Offener Nachmittag an jedem zweiten Mittwoch im Monat (2008 – 2011). Seit Nov. 2011 trifft sich die Gruppe einmal im Monat zum Frühstückstreffen.

Die Gruppe umfasst derzeit zehn engagierte Bürgerinnen und Bürger, die in der Verantwortung abwechselnd den Nachmittag bei Kaffee und Kuchen gestalten. Grundidee des Treffens ist es, Begegnungen zwischen unterschiedlichen Menschen, jung und alt, allein, zu zweit, oder in einer Gruppe zu vermitteln. Eingeladen sind alle Bürgerinnen und Bürger, die erzählen, informieren, singen, Instrumente spielen, über Hobbys sprechen und vieles mehr. Jeder ist willkommen, mit oder ohne den Wunsch, einen Beitrag zu leisten.

Am Tag der Premiere, am 13. Februar 2008, war Spontaneität angesagt.

Ohne Zögern überraschte Frau Johanna Ihl die Gäste. Als Zeitzeugin berichtete sie als ehemalige Bewohnerin vom Leben in diesem Hause und gab damit auch Einblicke in das damalige kirchliche und dörfliche Leben. Sie lebte von 1922 bis 1937 im Mesnerhaus und erzählte aus ihrer Kindheit: 1918 wurde ein Mesner für die Pfarrei Bermatingen gesucht. Ihre Familie zog ins Mesnerhaus. 13 Kinder konnten zusätzlich von der Landwirtschaft, die noch zum Haus gehörte, leben. Sie erklärte die räumliche Einteilung der Zimmer und Kammern. Aus Platzmangel schlief sie im Bett ihrer Mutter. Geheizt wurde nur in der Guten Stube. Backsteine aus dem Ofen dienten als Wärmflasche.

Spannend berichtete sie über die Körperpflege im Kuhstall, das Schlachten hinter dem Haus, das Räuchern von Wurst und Schinken, die in einem Räucherschrank im ersten Stock aufgehängt wurden.

Frau Ihl wusste noch vieles zu erzählen von harten und entbehrungsreichen Zeiten im Mesnerhaus. „Trotz Armut und Verzicht war es in der Erinnerung eine schöne Zeit, an die sie gerne zurückdenke“.

Text und Fotos: Barbara Dittrich

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