Geschichte

Die Initiative

VORHER NACHHER

Mitte der 90er Jahre gab es bereits Überlegungen zu einer Begegnungsstätte. Mitte 2002 wird es dann konkret: Eine Initiative formiert sich. Ihre Überlegung, das Haus von der Kirchengemeinde zu einem symbolischen Preis zu mieten, lehnt das Erzbischöfliche Ordinariat Freiburg ab, stellt jedoch einen Verkauf an die Gemeinde in Aussicht, falls das Haus einem gemeinnützigen Zweck zugeführt wird.

Daraufhin beschließt der Gemeinderat, das bürgerschaftliche Engagement zu unterstützen. Eine in Auftrag gegebene Kostenschätzung ergibt einen Bedarf von etwa 470 000 Euro für die Wiederherstellung des Gebäudes. Zur Finanzierung wird einerseits eine Förderung im Rahmen des Entwicklungsprogrammes Ländlicher Raum (ELR) beantragt, andererseits besteht die Bereitschaft der engagierten Bürgerschaft einen wesentlichen Anteil der Bauarbeiten in Eigenleistung zu erbringen. Die Restkosten trägt die Gemeinde.

Im März 2004 gründet sich der Verein „Miteinander im Mesnerhaus“. Einen Monat später wird der ELR-Zuschuss in Höhe von 50% bewilligt.

Das Gebäude

aus der 2. Hälfte des 18. Jahrhunderts ist vom Typus eines im Linzgau vorherrschenden quer erschlossenen Einhauses mit einem relativ kleinen, auf die Nebenerwerbslandwirtschaft seines Bewohners zugeschnittenen Ökonomieteil.

Der zweigeschossige Bau ist in Sichtfachwerk mit Krüppelwalmdach und kleinem Schutzdach am Giebel ausgeführt. Es sind die zeitgemäßen Schmuckformen zu erkennen, beispielsweise:

  • offene V-Streben mit zusätzlichem Mittelstiel unter und teils über den Fenstern,
  • in einigen Brüstungsfeldern auch gerade Andreaskreuze,
  • Fenster mit barock geschnitzten Setzhölzern.

Im Ökonomieteil finden sich die im 18. Jahrhundert öfters anzutreffenden, gegen Abrieb widerstandsfähigen Balkenwände, Nachfahren der mittelalterlichen Ständerbohlen-Bauweise.

Das Gebäude ist in die Liste der Kulturdenkmale des Landesdenkmalamt aufgenommen und eingetragen worden. Dort heißt es zusammenfassend: „An der Erhaltung dieses gut ausgeführten Sichtfachwerkbaus, der zugleich die damals übliche landwirtschaftliche Zusatzversorgung eines Mesners bezeugt, besteht aus künstlerischen und wissenschaftlichen Gründen ein öffentliches Interesse“.

Unterstützen Sie das Mesnerhaus
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